Kommunale Liegenschaften
Bäder, Sporteinrichtungen, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude – in jeder Einrichtung lässt sich Energie einsparen.
Das Potenzial, das kommunale Liegenschaften für die Einsparung von Energie bieten, ist groß. Grundsätzlich sollte bei allen Gebäuden der optimale energetische Standard angestrebt werden (siehe Energetische Sanierung und Neubau).
Führen Sie in jeder Liegenschaft regelmäßig Buch über die Verbräuche? Die Benennung einer Person, die mindestens monatlich die Zählerstände notiert und die Kennzahlen entsprechend auswertet, ist oft die effizienteste "Energiesparmaßnahme".
Für Sporteinrichtungen gilt:
- Lassen Sie sich beraten, ob ein Mini-Blockheizkraftwerk von Vorteil ist.
- Wie viele Kühlschränke haben Sie in Ihrer Sportanlage, die nicht unbedingt benötigt werden? Entsorgen Sie die alten Geräte. Sehr alte Kühlschränke sollten gegen neue und effizientere ausgetauscht werden.
- Haben Sie Getränkeautomaten, die nur selten benutzt werden? Geben Sie diese an die Verleihfirma zurück.
Sportgruppen sollten eine verantwortliche Person benennen, die nach dem Training
- die Beleuchtung auschaltet,
- die Heizung herunter dreht.
Der Bayerische Landes-Sportverband e.V. (BLSV) bietet seinen Mitglieds-Vereinen eine verbrauchsorientierte Energie-Erstberatung als Basis für die Sanierung ihrer Sportstätten an. Weitere Informationen erhalten Sie unter "Klima-Check des BLSV", siehe "Links und Downloads".
In Schulen bewirken Verhaltensänderungen besonders viel:
- Schulklassen können durch Aktionen zum Energiesparen an ihrer Schule beitragen. Ein Projektbeispiel finden Sie hier: Praxisbeispiel "Die Schüler-Reparaturwerkstatt"
- Die Schülerinnen und Schüler übertragen das in der Schule gelernte Verhalten auf den Alltag und auf ihre Familien.
- Die Hausmeister einer Schule treffen tagtäglich Entscheidungen, die den Energiebedarf der Schule verändern. Daher ist die Schulung der Hausmeister bezüglich Energieeinsparung und Energieeffizienz sehr wichtig.
Verwaltungsgebäude und besondere Gebäude, wie z. B. Tierheime, Musikschulen, Kindergärten, Museen und Bibliotheken:
- Wie viele Kühlschränke haben Sie, die nicht unbedingt benötigt werden? Entsorgen Sie die alten Geräte. Sehr alte Kühlschränke sollten gegen neue und effizientere ausgetauscht werden.
- Sind die Kaffeemaschinen den ganzen Tag über an? Sie sparen viel Energie, wenn Sie den Kaffee in Thermoskannen umfüllen oder Maschinen mit Wamhaltefunktion benutzen.
Verändern Sie Ihr Verhalten:
- Bei Gebäuden, die nicht täglich genutzt werden, kann die Raumtemperatur in der ungenutzten Zeit reduziert werden (z. B. am Wochenende).
- Computer immer ausschalten, wenn sie nicht verwendet werden.
- Die Beleuchtung ausschalten, wenn Sie den Raum verlassen.
Kennen Sie den Energiebedarf Ihres Freizeitbades?
- Hallen- und Freibäder sind hochtechnisierte Einrichtungen mit komplexer Gebäudeausrüstung. Entsprechend herausfordernd ist die Aufgabe, den Energieverbrauch zu senken. Oft kann schon mit einfachen organisatorischen Maßnahmen viel Energie gespart werden.
- Hohe Stromkosten entstehen hauptsächlich durch das Betreiben der Lüftungsanlage, der Pumpen, der Attraktionen, der elektrisch beheizten Sauna und der Beleuchtung.
- Über die Hälfte des Wärmebedarfs wird für die Raumheizung benötigt. Die restliche Wärme fließt in die Erwärmung des Beckenwassers und des Duschwassers.
Das sollten Sie beachten:
Schwimmbecken und Sauna
- Attraktionen wie Massagedüsen, Wasserpilze oder Strömungskanäle sollten nacheinander und nicht immer mit einem Automatikprogramm betrieben werden. Bei wenigen Besuchern können diese Attraktionen nach Bedarf von Hand geschaltet werden. Dies spart viel Energie.
- Im Saunabereich sollte die Heizung der Kabinen nicht zu früh eingeschaltet werden. Bei wenigen Saunagästen müssen bei großen Saunaanlagen nicht alle Saunakabinen in Betrieb sein.
Außenbecken
- Winterbeheizte Außenbecken sollten so klein wie möglich geplant werden.
- Eine vollflächige Nachtabdeckung spart viel Energie.
- Von Vorteil ist eine windgeschützte Lage.
- Eine Dämmung gegen das Erdreich schützt vor Wärmeverlusten.
- Wasserpilze und Wasserspeier im Außenbereich verbrauchen sehr viel Energie.
Außenrutschen
- Die Außenrutschen sollten gedämmt werden.
- Außerhalb der Nutzungszeit können die Rutschen verschlossen werden.
Energieerzeugung
- Ein Blockheizkraftwerk lohnt sich wegen des ganzjährigen Wärmebedarfs.
Lüftung
- Wärmerückgewinnung aus der Abluft spart viel Energie.
- Die Steuerung sollte mittels Gebäudeleittechnik durchgeführt werden.
Gebäudehülle
- Die Verglasung nicht großflächiger als nötig wählen, speziell im Dach.
- Hallenbädern sollten weitaus besser gedämmt sein als andere Gebäude, da in Bädern ganzjährig höhere Innenraumtemperaturen benötigt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie aus dem Leitfaden "Energieeffizienz in Schwimmbädern", siehe "Links und Downloads".
Energieeffizienz in Schwimmbädern – Netzwerke helfen weiter
Das LfU hat im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums die Gründung eines speziellen Energieeffizienz-Netzwerks für Schwimmbäder unterstützt. Sie sind an einem regelmäßigen Austausch mit anderen Schwimmbadbetreibern interessiert? Sie möchten Energie und Kosten sparen und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten? Dann wenden Sie sich bitte an oekoenergie(at)lfu.bayern.de oder telefonisch an Frau Reinwald (0821/9071-5731). Wir vermitteln Ihnen gerne den Kontakt zu den Netzwerkträgern.
Die Unterlagen der Veranstaltungen "Energieeffizienz in Schwimmbädern" und weitere Infos zu diesem Thema sehen Sie hier:
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Veranstaltungsdokumentation "Energieeffizienz in Schwimmbädern"
Initiative Energieeffizienz Netzwerke:
"REGINEE Schwimmbäder: Energieeffizienter Badespaß"
Von anderen Kommunen lernen
Welche Projekte oder Maßnahmen zum Energiesparen in der Praxis bereits umgesetzt wurden, zeigen unter anderem folgende Praxisbeispiele:
Praxisbeispiel: Passivhaus-Hallenbad Bambados
Praxisbeispiel: Generalsanierung des Maria-Theresia-Freibads in Mindelheim
Praxisbeispiel: innovatives Energiekonzept für die Riedblickhalle
Praxisbeispiel: Neubau einer Sporthalle im Passivhausstandard
Praxisbeispiel: Sporthalle Weßling erstrahlt in neuem LED-Glanz
Links und Downloads
Allgemein
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Broschüre "Wer früher dämmt, hat's länger warm – Fakten zu Wärmedämmung, Schimmel & Co."
Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU):
Mitarbeitermotivation für umweltbewusstes Verhalten
Umweltbundesamt (UBA):
Studie "Klimaneutraler Gebäudebestand 2050"
Bäder, Freizeit- und Sporteinrichtungen
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Broschüre "Energieeffizienz in Schwimmbädern - Klima schützen - Kosten senken"
Passivhaus Institut GmbH:
Berichte und Auswertungen zu Passivhaus-Schwimmbäder
Bayerischer Landes-Sportverband e. V. (BLSV):
Klima-Check des BLSV
Schulen
Bayerische Staatsregierung:
Broschüre "Energiesparen macht Schule - 12 Modellprojekte"
Bayerische Architektenkammer (ByAK):
"Klima-Detektive gehen auf Spurensuche in ihrer Schule"
Krankenhäuser
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP):
"Green Hospital Plus Initiative Bayern"