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Bunte Würfel mit Fragezeichen. (Quelle: tostphoto - Fotolia.com)

FAQ

In den nachfolgenden FAQs finden Sie Fragen, die zur Abwärmenutzung immer wieder gestellt werden. Die aufgeführten Antworten legen die Fakten dar und versachlichen somit die Diskussionen rund um die Energiewende.

Auf die richtige Reihenfolge von Maßnahmen kommt es an. Zunächst gilt es, die Entstehung von Abwärme im Betrieb zu vermeiden, z. B. durch Dämmung wärmeführender Anlagenteile oder Wirkungsgradverbesserungen.

Ist die Entstehung der Abwärme nicht zu vermeiden, sollte erst einmal versucht werden, diese betriebsintern zu nutzen. Erst, wenn die Abwärme intern nicht genutzt werden kann, sollte eine außerbetriebliche Abwärmenutzung geprüft werden.

Näheres hierzu finden Sie unter So geht's.

Typische Abwärmequellen in Betrieben sind z. B.:

  • Abgase aus Verbrennungsprozessen
  • Abluft aus Prozessanlagen
  • Druckluftkompressoren
  • Kälteanlagen
  • Abwasser/Kühlwasser
  • Raumlufttechnische Anlagen

Am häufigsten wird Abwärme als Wärme genutzt. Typische Anwendungsfelder:

  • Heizung oder Heizungsunterstützung
  • Warmwasserbereitung
  • Prozesse mit Wärmebedarf (z. B. Vorwärmung von Prozesswasser, Trocknungsprozesse)

Abwärme kann auch genutzt werden zur

  • Erzeugung von Kälte (z. B. über eine Adsorptions- bzw. Absorptionskältemaschine)
  • Erzeugung von Strom (z. B. Dampfturbinen, ORC-Anlagen)

Bei der Erzeugung von Strom und Kälte sind allerdings vergleichsweise hohe Abwärmetemperaturen (bei Strom: mind. 110 °C; bei Kälte: mind. 60 °C) notwendig. Näheres hierzu finden Sie unter Arten der Nutzung.

Detailliertere Hinweise finden Sie im Leitfaden "Abwärmenutzung im Betrieb". Dort finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Abwärmequellen und Nutzungsmöglichkeiten. Gleichzeitig werden die wichtigsten Fragen zur Anlagenkonzeption beantwortet.

Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Leitfaden "Abwärmenutzung im Betrieb"
 

Häufig genutzte Quellen sind:

  • Verbrennungsprozesse
  • Kühlanlagen
  • Wärmekraftwerke
  • Produktionsmaschinen/ -anlagen
  • Produktionsöfen
  • Prozesse, in denen flüssige oder gasförmige Produkte abgekühlt werden (häufig z. B. bei chemischen Produktionen oder Raffinerien)
  • Müllverbrennungsanlagen

Häufig genutzte Senken sind:

  • Wohn- und Verwaltungsgebäude
  • Hotelanlagen
  • Kurhäuser
  • Schwimmbäder
  • Kaufhäuser

Kommunale Planer erhalten im "Leitfaden zur Abwärmenutzung in Kommunen" Informationen, wie die Abwärmenutzung in Kommunen verbessert werden kann. Beschrieben ist die systematische Vorgehensweise zur Ermittlung von Abwärmequellen und Abwärmenutzern. Tabellen, mit denen Potenziale und Nutzungsmöglichkeiten erhoben werden, ergänzen die praktischen Empfehlungen. Der Leitfaden "Wärmenetze in Kommunen - In zehn Schritten zum Wärmenetz“ liefert weitere Hilfestellungen bei der Umsetzung von Wärmenetzprojekten.

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Leitfaden "Wärmenetze in Kommunen - In zehn Schritten zum Wärmenetz"

Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Leitfaden zur Abwärmenutzung in Kommunen

Die Abwärmeinformationsbörse für Unternehmen

  • hilft, Abwärmequellen und -senken in der Umgebung zu finden,
  • ermöglicht den Abgleich von Abwärmeangebot und Abwärmebedarf,
  • erleichtert die Kontaktaufnahme mit potenziellen Wärmeanbietern und Wärmekunden.

Die Abwärmeinformationsbörse für Kommunen

  • bietet einen Überblick über die Abwärmequellen in der Kommune,
  • unterstützt Kommunen dabei, Abwärmeprojekte gezielt anzustoßen und zu fördern,
  • unterstützt bei der Einbindung der Abwärmenutzung in ein kommunales CO2-Minderungskonzept oder in einen Energienutzungsplan. Nutzen Sie hierzu insbesondere auch das Mischpult "Energiemix Bayern vor Ort" .

Zur Abwärmeinformationsbörse im Energie-Atlas Bayern

Grundsätzlich gilt, dass Abwärmequelle und potenzielle Senke u. a. in folgenden Punkten zueinander passen müssen:

  • nutzbares Temperaturniveau
  • Wärmemenge und -leistung
  • räumliche Nähe
  • zeitlicher Verlauf des Wärmeangebots und der -nachfrage
  • Nutzungsdauer der Anlage

Weitere wichtige Kriterien sind:

  • Investitionskosten
  • Versorgungssicherheit
  • Vermeiden von Investitionen anderenfalls notwendiger Anlagen zur Wärmeerzeugung