Daten und Fakten
In Bayern erzeugen über 4.000 Biomasseanlagen Strom, Wärme und Kraftstoffe. Hinzu kommen Biomethan- und Kläranlagen sowie die Nutzung biogener Abfälle. Bioenergie ist wetterunabhängig verfügbar, kann transportiert und gespeichert werden.
Wie hoch war der Anteil der Biomasse an der Stromerzeugung oder der Wärmebereitstellung? Wie groß ist die Fläche, die dafür benötigt ist? Wird zukünftig mehr Biomasse energetisch genutzt werden? Antworten auf diese Fragen und weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Seite.
Zahlen 2022
Im Jahr 2022 wurden aus Biomasse mehr als 11 % des Primärenergieverbrauchs Bayerns gedeckt. Der Primärenergieverbrauch beinhaltet die für die Wärme- und Stromerzeugung eingesetzten Energieträger in ursprünglicher Form, also noch vor jeder Umwandlung. Zahlen zu den einzelnen Sektoren finden Sie unter Wärme, Strom und Kraftstoffe.
Beitrag der Biomasse zur Energieversorgung in Bayern | Energie aus Biomasse (absolut) | Anteil an allen erneuerbaren Energieträgern | Anteil an allen Energieträgern |
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Primärenergieverbrauch (vorläufig) | 202.061 TJ | 51,3 % | 11,1 % |
Bruttostromerzeugung1) | 9.517 Mio. kWh | 23,7 % | 11,6 % |
Wärmebereitstellung (vorläufig)1) | 46.611 Mio. kWh | 83,4 % | 24,1 % |
Kraftstoffbereitstellung (vorläufig)2) | 5.785 Mio. kWh | 100 % | 5,5 % |
Quellen: StMWi (2023): Energiedaten.Bayern - Schätzbilanz. Daten bis zum Jahr 2022, Berechnungen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt
1) umfasst biogene Fest- und Flüssigbrennstoffe, Bio-, Klär-, Deponiegas, biogenen Anteil des Abfalls
2) umfasst Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol
Flächenbedarf
In Bayern wurden 2020 auf etwa 14 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche nachwachsende Rohstoffe zur energetischen Nutzung angebaut. Davon entfallen rund 92 % zur energetischen und 8 % auf die stoffliche Nutzung.
Energieholz wird in unterschiedlichen Sortimenten bereitgestellt. Kleinfeuerungsanlagen setzen überwiegend Scheitholz ein. Brennstoff für die mittleren und großen Feuerungen stammt aus Waldrestholz, Gebrauchtholz, Sägenebenprodukten, Industrierestholz und Altholz. Es handelt sich hier also zum Teil um eine mit der stofflichen Nutzung gekoppelten energetischen Nutzung oder um eine Kaskaden-Nutzung. Der Flächenbedarf der Holzerzeugung kann daher nur zum Teil der energetischen Biomassenutzung zugerechnet werden.
Entwicklung
Die Erzeugung von Bioenergie ist von 2010 bis 2021 um rund 22.766 GWh angestiegen auf knapp 61.000 GWh. Der größte Zuwachs ist bei der Wärmeerzeugung zu verzeichnen. Die Stromerzeugung aus Bioenergie hat in diesem Zeitraum nur leicht zugenommen und die erzeugte Kraftstoffmenge ist in etwa gleichgeblieben.
Zukunft
Bei den Zielen der bayerischen Agrar-, Forst- und Ernährungspolitik wird der Ausbau der energetischen und stofflichen Nutzung von Biomasse als wichtiger Beitrag der Land- und Forstwirtschaft zur Schonung endlicher Ressourcen, Sicherung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen, als Beitrag zur Energie- und Rohstoffwende sowie zur Bewältigung des Klimawandels genannt.
Im Monitoringbericht 2020 des Bayerischen Wirtschaftsministeriums wurde festgehalten, dass bis 2025 ein etwa 14 bis 16-prozentiger Anteil an der Bruttostromerzeugung aus Bioenergie kommen soll – 2021 waren es 11,5 %.
Um den Anteil an Bioenergie zu erhöhen gibt es u. a. die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) sowie das KfW-Programm „Erneuerbare Energien Standard“. Der Freistaat Bayern hat im Rahmen des Energie- und Klimapakets zum Ausbau der Heimatenergien beschlossen, die Förderung von Biomasseheizwerken als Ersatz für fossiles Erdgas und Heizöl deutlich auszuweiten. Mit dem neuen Förderprogramm „BioWärme Bayern“ werden automatisch beschickte Biomasseheizwerke ab einer Nennwärmeleistung von 60 kW und zugehörige Wärmenetze gefördert.
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Links und Downloads
Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ):
Förderung von Biomasseheizwerken und zugehörigen Wärmenetzen (Förderprogramm BioWärme Bayern)