Energetische Sanierung und Neubau
Bei der Sanierung kommunaler Gebäude lässt sich der Energiebedarf auf unter vier Liter Heizöl pro Quadratmeter senken. Neubauten sollten im Passivhausstandard errichtet werden.
Die Bundesregierung hat die Grundpflicht zur Errichtung von Niedrigstenergiegebäuden gesetzlich verankert (§ 10 GEG - Gebäudeenergiegesetz). Bauherren werden demnach gesetzlich verpflichtet, alle Neubauten als Niedrigstenergiegebäude zu errichten. Das GEG definiert das Niedrigstenergiegebäude als "ein Gebäude, das eine sehr gute Gesamtenergieeffizienz aufweist und dessen Energiebedarf sehr gering ist und, soweit möglich, zu einem ganz wesentlichen Teil durch Energie aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden soll".
Unabhängig von gesetzlichen Vorgaben sollten folgende Aspekte bei Sanierung und Neubau berücksichtigt werden:
Leitlinien für die Sanierung und den Neubau von Verwaltungsgebäuden
- Ein Primärenergiekennwert zum Heizen, Lüften, Kühlen und Beleuchten von 100 kWh/(m²a) ist ein realistischer Zielwert. Voraussetzung ist die Erarbeitung eines gebäudeübergreifenden Energiekonzeptes, unter Einbeziehung aller relevanten Entscheidungsträger.
- Ein Heizenergiekennwert von 40 kWh/(m²a) sollte nicht überschritten werden. Der Passivhaus-Standard mit weniger/gleich 15 kWh/(m²a) ist für Neubauten Stand der Technik.
- Ganzglas- und Glasdoppelfassaden tragen maßgeblich zu Wärmeverlusten bei und bewirken hohe Kühllasten. Glasflächenanteile von 30 bis maximal 50 % der raumbezogenen Fassadenfläche und hochselektive Sonnenschutzverglasung sichern eine ausreichende Tageslichtversorgung und hohen thermischen Komfort bei gleichzeitig geringem Klimatisierungsaufwand.
- Große Querschnitte für die Luftführung verringern die Druckverluste und damit die notwendige Antriebsenergie für Ventilatoren.
- Wesentliche Voraussetzungen für einen niedrigen Energiebedarf bei guter Luftqualität sind hohe Wärmerückgewinnungsgrade (WRG) und hocheffiziente Ventilatoren bei Lüftungsanlagen sowie die Luftdichtheit der Gebäudehülle.
- Ein effizientes Raumklimakonzept beinhaltet die Minimierung innerer und äußerer Wärmelasten, z. B. durch effektiven Sonnenschutz und effiziente Bürogeräte.
- Eine professionelle Lichtplanung berücksichtigt intelligente Beleuchtung mittels automatischer Abschaltung bei Abwesenheit und tageslichtabhängiges Dimmen der effizienten Leuchtmittel.
- Für die energieoptimierte Bewirtschaftung des Gebäudes im Sinne des kommunalen Energiemanagements (KEM) ist die systematische Erfassung und Analyse der wesentlichen Energieflüsse und Raumklimadaten einzuplanen. Insbesondere die Automatisierung der Zähler und Fühler sowie eine geeignete Steuerungstechnik ermöglichen den Vergleich der tatsächlichen mit den geplanten Energiekennzahlen und unterstützen die energetische Betriebsoptimierung der Gebäudetechnik.
Links und Downloads
Allgemein
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Broschüre "Wer früher dämmt, hat's länger warm – Fakten zu Wärmedämmung, Schimmel & Co."
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi):
48 Merkblätter zum Thema "Energiesparen" (siehe gelber Kasten am Ende der Seite)
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB):
Veröffentlichungen zum Thema "Energetische Sanierung staatlicher Gebäude"
Broschüre "Planungshilfe Energiesparendes Bauen"
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Broschüre "Effiziente Energienutzung in Bürogebäuden"
Broschüre “In der Zukunft zu Hause: Hocheffizient bauen und sanieren“
Broschüre "Energiesparlampe und LED: energieeffiziente Beleuchtung"
Faltblatt "Lüftungsanlagen - frische und saubere Luft für Ihr Zuhause"
Bayerische Ingenieurekammer-Bau:
"GEG 2020, Änderungen GEG 2023 und GEG 2024 - Gebäudeenergiegesetz - Leitfaden für Bauherren und Anwender"
Expertensuche
Energie-Atlas Bayern:
Beratung und Adressen
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena):
Expertensuche für Förderprogramme des Bundes
Deutsches Energieberater-Netzwerk e. V:
Energieberatung, Planung und Überwachung
Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR):
Bezahlbarer und zukunftsfähiger Wohnungsbau – Handlungsansätze für Bauherren, Planende, Kommunen