Primärenergieverbrauch
Ein Großteil des Primärenergieverbrauchs in Bayern wird durch fossile Rohstoffe gedeckt, die aus dem Ausland importiert werden müssen. Aber der Anteil erneuerbarer Energieträger steigt kontinuierlich.
Der Primärenergieverbrauch (PEV) setzt sich zusammen aus:
- den Energie-Importen (z. B. Erdöl, Erdgas, Uran)
- den in Bayern gewonnenen Primärenergieträgern (etwa Wasserkraft oder Abfall)
Ein Teil der Primärenergie wird bei der Umwandlung in Nutzenergie verbraucht (z.B. in Raffinerien) und steht nicht mehr als Endenergie zur Verfügung.
Als Primärenergie wird jene Energie bezeichnet, die in den natürlich vorkommenden Energieträgern wie z. B. Biomasse, Erdöl, Erdgas, Kohle enthalten ist, ohne dass der Energieträger einem Umwandlungsprozess unterzogen wurde.
Struktur des Primärenergieverbrauchs
- Der größte Teil des Primärenergieverbrauchs in Bayern entfällt mit 39,4 % auf Mineralöle und Mineralölprodukte, die hauptsächlich in Kraftstoffe umgewandelt werden.
- Erdgas (23,0 %) findet in mehreren Bereichen Verwendung, derzeit aber hauptsächlich in der Wärmeerzeugung.
- Kernenergie (2,1 %) wird ausschließlich zur Stromerzeugung verwendet.
- Der PEV erneuerbarer Energieträger liegt bei 25,5 %.
Der PEV wird in der Energiestatistik nach einer international einheitlichen Methode ermittelt. Für Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft sowie Geothermie wird der PEV gleichgesetzt mit der erzeugten Energiemenge. Nur bei der Biomasse ist – wie bei den konventionellen Energieträgern – der Energiegehalt des eingesetzten Rohstoffs bekannt.
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs
- Einflussfaktoren: Der Primärenergieverbrauch eines Landes wird durch das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, die Witterungsbedingungen sowie Effizienzfortschritte stark beeinflusst.
- Ab den 1970er-Jahren hat der Primärenergieverbrauch in Bayern zugenommen.
- Trotz dynamischer Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung ist beim PEV in den letzten Jahren eine leichte Abnahme zu beobachten. Für 2023 wird er auf 1.607 Petajoule geschätzt.
- Der Anteil erneuerbarer Energien hat seit Mitte der 1990er Jahre immer weiter zugenommen.
Ziele
- Ziel der Bayerischen Staatsregierung im Energieprogramm 2015 ist eine Verringerung um 10 % bis 2025 gegenüber dem Bezugsjahr 2010 trotz erwartetem weiteren Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum.
- Der Rückgang des Verbrauchs soll insbesondere durch Maßnahmen zur Vermeidung von Energieverbrauch und zur Steigerung der Energieeffizienz erreicht werden.
- Ziele der Bundesregierung (Energiekonzept 2010) sind ein Rückgang um 20 % bis 2020 und um 50 % bis 2050 gegenüber dem Bezugsjahr 2008.