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Begehung Windenergieanlage

Dialog bei Windenergievorhaben

Die Planung und der Bau von Windenergieanlagen funktionieren nur unter Einbezug der lokalen Bevölkerung und der Interessengruppen vor Ort - als Gemeinschaftsprojekt. Ein Dialogprozess gibt dem Austausch die erforderliche Struktur.

Zu Beginn eines Windenergievorhabens stehen Teile der lokalen Bevölkerung diesem häufig skeptisch gegenüber. Die Erfahrung zeigt: durch den frühen und kontinuierlichen Einbezug unterschiedlicher Perspektiven in die Planung sowie die transparente Information der Öffentlichkeit sinkt die anfängliche Skepsis und steigt die Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz für das Vorhaben erheblich.

Der strukturierte Dialogprozess

Ein strukturierter Dialogprozess bezieht alle relevanten Interessengruppen vor Ort ein. Im engen Austausch können gemeinsame Ziele definiert und Konflikte minimiert werden. Dabei ist eine deutliche und ehrliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten des Dialogprozesses elementar, um Verständnis zu schaffen für:

  • den Windenergieausbau als Teil der gesamtgesellschaftlichen Leistung für den Klimaschutz,
  • die Vorteile des konkreten Vorhabens für die Menschen vor Ort,
  • die Gewissenhaftigkeit der Abwägungen aller wichtigen Belange im Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Auf Basis eines gemeinsamen Verständnisses kann der Dialogprozess das notwendige Vertrauen in den Planungsprozess und die handelnden Personen bilden, um langfristig die Akzeptanz und Unterstützung für das Vorhaben aufzubauen.

Dialog setzt sowohl die grundsätzliche Offenheit für unterschiedliche Perspektiven auf die Planung voraus als auch die Bereitschaft der handelnden Akteure, diese - wo sinnvoll und möglich - zu berücksichtigen. Daher umfasst "Dialog" grundsätzlich Kommunikations- und Beteiligungsformate.

Wie Sie, als kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, den Ausbau der Windenergie vor Ort konkret begleiten können, zeigt der Dialogleitfaden für Windenergievorhaben. Der Leitfaden bietet Ihnen eine Anleitung, wie Sie Schritt für Schritt ein Dialogkonzept erstellen können, das auf die Ausgangsbedingungen Ihrer Kommune zugeschnitten ist.

Dialogformate organisieren und umsetzen

Ein zentraler Teil des Dialogkonzeptes sind Dialogformate, die den konstruktiven Austausch zwischen den Teilnehmenden gezielt deeskalierend und interaktiv fördern. Bewährte Dialogformate bei Windenergievorhaben sind:

  • Dialoggruppe,
  • Infomarkt,
  • Online-Veranstaltungen,
  • Ortsbegehungen/Baustellenführungen,
  • Exkursionen.

Eine konkrete Erläuterung der Möglichkeit zur Organisation und Umsetzung dieser Dialogformate bietet der Leitfaden Leitlinien für Veranstaltungen auf kommunaler Ebene zur Windenergie.

Vorbereitung auf Diskussionen

Dialogformate ermöglichen einen direkten Austausch zwischen der Kommune, dem Projektentwickler und der lokalen Bevölkerung. Im Austausch helfen klare, konsistente und nachvollziehbare Kernbotschaften von kommunalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, um Unsicherheiten von Bürgerinnen und Bürgern zum Windenergievorhaben aufzulösen und Vertrauen zu schaffen. Aufgrund der hohen Komplexität des Ausbaus von Windenergie ist eine sorgfältige, zielgruppengerechte Vorbereitung der Kommunikation rund um die Kernbotschaften erforderlich. 

Wie Sie sich als kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger konkret auf Diskussionen während Dialogveranstaltungen vorbereiten können, zeigt Ihnen die Argumentationshilfe. Auch wenn die Polemik um Windenergie in den vergangenen Jahren abgenommen hat, sind Eingriffe in die gewohnte Lebensumgebung für viele Menschen ein emotionales Thema.