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Ein Fluss, der durch bewaldetes Ufer mit Steinen fließt. (Quelle: Bernd S. - Fotolia.com)

Umweltaspekte

Hier erfahren Sie, welche Auswirkungen die Wasserkraft auf die Umwelt hat und was unternommen wird, um z. B. die Auswirkungen auf Fische zu reduzieren.

Wasserläufe bilden wertvolle Lebensräume für Pflanzen- und Tiergemeinschaften. Die Wasserkraft als CO2-arme Energiequelle konkurriert oftmals mit Belangen des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft. Das Wasser, das zum Stromerzeugen in Kraftwerkskanäle abgeleitet wird, fehlt im eigentlichen Fluss- bzw. Bachlauf. Zudem sind Wasserkraftwerke und die dazugehörigen Stauanlagen ein Wanderhindernis für Fische. Durch die Turbinen ist für die Fische, die stromabwärts schwimmen, ein hohes Verletzungs- und Tötungsrisiko gegeben. Stromerzeugung aus Wasserkraft liefert einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Voraussetzung für die energetische Nutzung der Wasserkraft ist jedoch, dass sie ökologisch verträglich ist.

Die Wasserkraft muss sich heute an den Zielen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und dem neuen nationalen Gesetzesrahmen orientieren. Demnach sollen alle Gewässer bis zum Ende 2015 (in Ausnahmen auch später) einen guten Zustand oder ein gutes ökologisches Potenzial erreicht haben. Mit dem Wasserhaushaltsgesetz des Bundes (WHG) wurden im Jahr 2010 für Wasserkraftanlagen klare ökologische Standards hinsichtlich Mindestwasserführung, Durchgängigkeit und Wasserkraftnutzung gesetzt, die von neugeplanten aber auch von bestehenden Kraftwerken zu erfüllen sind.

Mit seinem 10-Punkte-Fahrplan für eine ökologische und naturverträgliche Wasserkraftnutzung hat der Freistaat Bayern diese Vorgaben aufgegriffen und präzisiert. Die darin entwickelte Strategie zur Wasserkraft stellt eine Balance zwischen Energieerzeugung und Gewässerökologie her.

In den letzten Jahren wurden verschiedene Techniken für den Fischaufstieg, den Fischabstieg und den Fischschutz entwickelt. Diese reichen von einfachen Fischschutzeinrichtungen (Rechen vor der Turbine) bis zu neuen Kraftwerkskonzepten, die durch Anordnung und Auslegung der Anlagenbestandteile bereits auf Fischverträglichkeit ausgelegt sind.

Neben technischen Ansätzen können weitere Maßnahmen zum Fischschutz beitragen:

  • Fischverträgliche Betriebsweise des Kraftwerks, z. B. durch reduzierte Leistung zu Fischwanderzeiten.
  • Hydromorphologische Aufwertung des Gewässers z. B. durch Einbringen von Kies, Schaffung von Fischunterständen, Anbindung von Seitengewässern.
  • Fang und Transport ("catch und carry"): Flussabwärts wandernde Fische werden gefangen und unterhalb einer Kraftwerkskette wieder in das Gewässer ausgesetzt (Beispiel: Fang von Aalen am Main).

Die breite Anwendung innovativer, naturverträglicher Wasserkrafttechnik soll durch Pilotprojekte der Bayerischen Landeskraftwerke gefördert werden.
Dazu werden Pilotanlagen als Neubauten an bestehenden Querbauwerken errichtet. Die fischökologische Verträglichkeit wird durch ein wissenschaftlich fundiertes Monitoring überprüft.