Arten der Nutzung
Viele Konzepte bieten Ihnen die Möglichkeit, etwas für den Klimaschutz zu tun, die Photovoltaik zu fördern und gleichzeitig Ihr Geld ökologisch sinnvoll – und rentabel – anzulegen.
Haben Sie keine Möglichkeit, eine PV-Anlage zu errichten? Vielleicht kommen Sie über die Beteiligung an Projekten, wie Bürgersolardächern und Bürgersolarstrom-Anlagen oder über Dachflächenbörsen, zu "Ihrem" Solardach:
Bei Bürgersolardächern und Bürgersolarstrom-Anlagen wird meist auf größeren Dachflächen (überwiegend bei öffentlichen Gebäuden wie z. B. Kindergärten, Schulen, Schwimmbäder oder Rathäuser) eine PV-Anlage installiert. Die Finanzierung erfolgt über die Bürger/-innen, die an dem Projekt teilnehmen. Die beteiligten Bürger/-innen erhalten ihre Renditen entsprechend der finanziellen Förderung nach EEG.
Über die sogenannten Dachflächenbörsen können Dachflächen für die Installation einer PV-Anlage gemietet und vermietet werden.
Im Kartenteil des Energie-Atlas Bayern finden Sie die Solarflächenbörse. Dort werden Dachflächen von privaten und gewerblichen Gebäuden angeboten.
Mieterstromangebote und die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung sollen dazu beitragen, dass v. a. auch die Menschen in den Städten dezentral erzeugten Solarstrom beziehen können. Hierfür kommen unterschiedliche Akteure zusammen: Gebäudeeigentümer, Mieter und Stromversorger. Über das EEG können Mieterstromanlagen durch einen Mieterstromzuschlag gefördert werden. Bei der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung dagegen sind die Betreibenden der PV-Anlage von weitergehenden Lieferantenpflichten ausgenommen. Durch beide Modelle werden die Stromnetze entlastet, die Kosten für die Energiewende gesenkt und deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger an der Energiewende beteiligt.
Eine genauere Gegenüberstellung von Mieterstrommodell und gemeinschaftlicher Gebäudeversorgung finden Sie im FAQ zum Solarpaket 1 vom BMWK:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK):
FAQ zum Solarpaket 1
Inzwischen gibt es auch für sogenannte Stecker-Solaranlagen eine offizielle Regelung: kleine Anlagen, die z. B. im Garten oder am Balkon installiert sind, dürfen direkt ins Hausnetz einspeisen. Die Anlagen bestehen aus einem Solarmodul, einem Modulwechselrichter und eine Steckverbindung. Der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) empfiehlt den Einbau einer sogenannten Energiesteckdose, die den Einspeisestromkreis klar abgrenzt.
Mit dem Solarpaket I wurde die maximale Einspeiseleistung auf 800 W angehoben. Dies ist jedoch erst nach Anpassung der entsprechenden VDE-Norm gültig. Bis dahin gilt noch wie bisher eine maximale Einspeiseleitung von 600 W. Der Netzanschluss einer Stecker-Solaranlage wurde durch das Solarpaket I ebenfalls vereinfacht. Der Betrieb einer solchen Anlage ist jetzt auch bei einem rückwärtsdrehenden Stromzähler erlaubt.
Die Installation einer Stecker-Solaranlagen muss im Marktstammdatenregister gemeldet werden.
Photovoltaikanlagen können auch auf dem Boden errichtet werden. Solche sogenannten Freiflächen-Photovoltaikanlagen können in der Regel schneller errichtet werden als gleich große PV-Anlagen auf Dachflächen. Außerdem sind die Kosten für die Erzeugung des Stroms, die sogenannten Stromgestehungskosten, bei Freiflächen niedriger als bei Aufdachanlagen. Demgegenüber steht der Flächennutzungskonflikt, der durch die Überbauung teils großer Flächen entstehen kann.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit von Solarenergie ergibt sich aus der Kombination von Nutzpflanzenanbau und Photovoltaik.
- Die Module werden auf hohen Gestellen über den Anbauflächen angebracht. Darunter kann mit Landmaschinen gearbeitet werden. Die Flächen werden dabei teilweise verschattet, jedoch sind die Ernteeinbußen dadurch oftmals nur gering oder es gibt keine Ernteeinbußen.
- Eine andere Möglichkeit ist es, Photovoltaikmodule senkrecht als eine Art Zaun zu installieren. Sie bieten neben dem Stromertrag auch einen Windschutz für die Felder.
Weiterführende Informationen:
Technologie- und Förderzentrum Bayern:
Erklärvideo zur Planung und Genehmigung von Agri-PV-Anlagen sowie weitere Informationen
Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ)
Agri-Photovoltaik Leitfaden - Planung und Genehmigung
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE:
Leitfaden "Agri-Photovoltaik: Chancen für Landwirtschaft und Energiewende"
Bei Photovoltaikanlagen wird zwischen netzgekoppelten Anlagen und Inselanlagen unterschieden
Bei einer netzgekoppelten Anlage wird der erzeugte Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Eine solche Anlage besteht im Wesentlichen aus:
- Photovoltaik-Modulen
- ein oder mehreren Wechselrichtern
- einer Schutzeinrichtung zur automatischen Abschaltung bei Störungen im Stromnetz
- Zähler zur Erfassung der eingespeisten Strommenge (kWh)
Bei Inselanlagen wird der erzeugte Strom entweder direkt verbraucht oder in Akkumulatoren gespeichert. Eine solche Anlage besteht im Wesentlichen aus:
- Photovoltaik-Modulen
- ein oder mehreren Wechselrichtern
- einem eigenen Energiespeicher (Akkumulatoren)
- einem Laderegler
Diese Anlagen gibt es vor allem dort, wo ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz nicht möglich oder zu teuer ist (z. B. bei Berghütten). Auch technische Geräte, wie Parkscheinautomaten oder Baustellenbeleuchtungen, werden über Inselsysteme mit Strom versorgt.
Die zur Zeit am Bayerischen Landesamt für Umwelt erfassten Photovoltaikanlagen finden Sie im Energie-Atlas Bayern.
Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei helfen, die Datenbasis im Energie-Atlas Bayern fortlaufend zu verbessern!
Melden Sie neue oder korrigieren Sie in der Karte angezeigte Anlagen einfach über unser Online-Formular. Alternativ können Sie uns auch telefonisch oder per E-Mail erreichen: Kontakt
Links und Downloads
Batteriespeicher
C.A.R.M.E.N. e.V.:
Vergleich von Speichersystemen für Privathaushalte
Bürgersolaranlagen
Netzwerk Energiewende jetzt e.V.:
Roadmap für Freiflächen-Photovoltaik
Steckersolaranlagen
Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN):
Steckerfertige PV-Anlagen
Freiflächenanlagen
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Projekt: Standortsuche für Photovoltaikanlagen bei gemeindeeigenen Altlasten - Ergebnisbericht
C.A.R.M.E.N. e.V.:
Leitfaden “Freiflächen-Photovoltaikanlagen“
Photovoltaik und E-Mobilität
Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW):
Leitfaden "Photovoltaik und Elektromobilität sinnvoll kombinieren - ein Leitfaden für Gewerbebetriebe in Deutschland"