Arten der Nutzung
Für die Nutzung oberflächennaher Geothermie stehen das Grundwasser, der Boden oder das Festgestein zur Verfügung. Je nach Standort und verwendeter Technik kommen dabei Wärmepumpen in Kombination mit Erdwärmekollektoren, Erdwärmesonden oder Energiepfählen zum Einsatz.
Da der Temperaturbereich bis etwa 100 m Tiefe mit durchschnittlich 7 - 12 °C zum direkten Heizen zu gering ist, wird er mittels Wärmepumpe auf das benötigte Niveau angehoben, in der Regel auf ca. 35 °C. Wärmepumpen können dabei nicht nur elektrisch, sondern auch mittels Gas- und Hybridtechnologie betrieben werden. Letztere eignen sich besonders für den Gebäudebestand.
Für die Raumkühlung ist das Temperaturniveau von 7 - 12 °C ohne zusätzliche Kältemaschine meist gut geeignet. Für beide Einsatzbereiche steht ein breites Spektrum von Techniken zur Erschließung der Wärmequellen (Grundwasser, Boden, Festgestein) zur Verfügung.
Die wichtigsten Typen der Wärmequellenanlagen sind:
- Erdwärmekollektor
- Erdwärmesonde
- Grundwasser-Wärmepumpe
- erdberührte Betonbauteile ("Energiepfahl")
- thermischer Untergrundspeicher
Sonderfälle im Übergangsbereich der oberflächennahen zur tiefen Geothermie sind:
- tiefe Erdwärmesonde (über 400 m Tiefe, z. B. in aufgegebenen Bohrungen)
- Erdwärmegewinnung aus Gruben- oder Tunnelwässern
Arten der Nutzung
Effiziente Wärmepumpen
Optimal ausgelegte erdgekoppelte Wärmepumpen-Heizanlagen können heute Heizwärme bis zu 80 % aus der Umwelt und nur zu 20 % aus der Hilfsenergie Strom bzw. Gas für den Betrieb der Wärmepumpe beziehen. Bei elektrischen Wärmepumpen entspricht das einer Leistungszahl von 4 (Verhältnis der abgegebenen Wärmeleistung (Nutzleistung) zur eingesetzten elektrischen Leistung der Wärmepumpe und der Hilfsantriebe unter Laborbedingungen bei bestimmten Temperaturen). Analog zur Leistungszahl wird die Effizienz von gasbetriebenen Wärmepumpen mit der Heizzahl beschrieben (Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zu eingesetzter Primärenergie). Eine Heizzahl von 1,4 entspricht dabei in etwa einer Leistungszahl von 4.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt Auskunft über die tatsächliche Effizienz einer Wärmepumpe über die Laufzeit eines ganzen Jahres bei verschiedenen Temperaturen.
Wärmepumpe im Altbau?
Viele Eigentümer/innen stellen sich angesichts der drohenden Verknappung bei fossilen Energieträgern und der Preissteigerungen die Frage, ob sie im Altbau ihr bestehendes Heizsystem gegen eine Wärmepumpe austauschen können. Hier erfahren Sie mehr dazu.
Erdwärmesonden in Bayern
Die zur Zeit am Bayerischen Landesamt für Umwelt erfassten Bohrungen für Erdwärmesonden finden Sie im Energie-Atlas Bayern.
Tatsächlich existieren wahrscheinlich deutlich mehr Bohrungen. Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei helfen, die Datenbasis im Energie-Atlas Bayern fortlaufend zu verbessern.
Melden Sie neue oder korrigieren Sie in der Karte angezeigte Anlagen einfach über unser Online-Formular. Alternativ können Sie uns auch telefonisch oder per E-Mail erreichen: Kontakt
Links und Downloads
Energie-Atlas Bayern:
Heizungsvergleich – Welche Heizung kommt für mich in Frage?
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) und Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi):
Broschüre "Oberflächennahe Geothermie“
Hinweis: Die Veröffentlichung aus dem Jahr 2007 bietet eine zeitlos gute technische Übersicht. Jedoch sind Inhalte z. B. zur Genehmigung und zu den Kältemitteln veraltet. Die Verweise auf WHG und BayWG beziehen sich noch auf die Fassungen vor der grundlegenden Novellierung von 2010.
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU):
Merkblatt "Planung und Erstellung von Erdwärmesonden" (2012) (für Planerinnen und Planer)
Hinweis: befindet sich aktuell in der Fortschreibung
Leihausstellung "Geothermie – Wärme aus der Erde“
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena):
Praxisleitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern - Status quo. Erfahrungen. Möglichkeiten.