Bild
Blühendes Rapsfeld (Quelle: mirkograul - Fotolia.com).

Umweltaspekte

Bei der Nutzung fossiler Energieträger, wie Kohle und Erdöl, wird vor Jahrmillionen gebundenes CO2 freigesetzt. Bioenergie ist weitgehend CO2-neutral, wird jedoch auch kontrovers diskutiert.

Mit der energetischen Nutzung von Biomasse und dem damit verbundenen Bau und Betrieb von entsprechenden Anlagen können unterschiedliche ökologische Effekte verbunden sein. Für kontroverse Diskussionen sorgen beispielsweise die Auswirkungen des Energiepflanzenanbaus auf Biodiversität und Landschaft sowie die konkurrierende Verwendung von Biomasse als Energierohstoff oder als Nahrungs- und Futtermittel.

Aus umweltfachlicher Sicht bietet die Nutzung von Biomasse u. a. folgende Chancen:

  • klimafreundliche energetische Nutzung: Die CO2-Emission bei der energetischen Nutzung entspricht grundsätzlich dem Anteil an CO2, den die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hat. (Allerdings ist die energetische Nutzung von Biomasse nicht vollständig klimaneutral, da auch bei der Produktion und Weiterverarbeitung Treibhausgasemissionen wie beispielsweise Lachgas (N2O-Emissionen) oder Methan (CH4-Emissionen) entstehen können.)
  • sinnvolle energetische Verwertung von Reststoffen wie z. B. Grünlandaufwuchs, Heckenschnitt aus der Landschafts- und Biotoppflege, biogenen Abfällen z. B. aus der braunen Tonne, Kleegras aus dem ökologischen Ackerbau
  • Vielfalt bei den Fruchtfolgen und Flächennutzungen wird erhöht, z. B. durch den Anbau neuer Kultursorten, wie Durchwachsene Silphie, oder den Anbau von Blüh- und Wildpflanzenmischungen
  • Erhalt oder Entwicklung artenreichen Grünlandes, wenn die Rahmenbedingungen für eine entsprechend extensive Bewirtschaftung den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen ermöglichen

Mögliche nachteilige Auswirkungen könnten sein:

  • Emissionen aus der Nutzung und Bereitstellung von Biomasse sowie deren vor- und nachgelagerten Prozesse, z. B. Emissionen, die bei der Produktion und Nutzung von Stickstoffdüngern, Pflanzenschutzmitteln, Gärprodukten entstehen sowie direkte Emissionen aus Feuerungsanlagen und deren Wirkung auf Wasser, Boden und Luft
  • Risiko von Bodenstrukturschäden, Bodenabtrag, negative Humusbilanz und Nährstoffeintrag in Gewässer sowie Reduzierung von Lebensräumen und Biodiversität bei Ausdehnung und Intensivierung ungünstiger Kulturen und Anbauverfahren
  • Vereinheitlichung des Landschaftsbildes durch große Flächen mit nachwachsenden Rohstoffen, z. B. Mais, Veränderung von traditionellen Kulturlandschaften und damit auch eine Beeinträchtigung der Erholungsfunktion der Landschaft

Damit der verstärkte Anbau von nachwachsenden Rohstoffen in Zukunft nicht zu Lasten der Umwelt geht, gibt es entsprechende Richtlinien, Verordnungen und Gesetze, bei dessen Einhaltung die möglichen negativen Auswirkungen verhindert bzw. minimiert werden.