Neue Karten: Potenzial für oberflächennahe Geothermie in Bayern

Unsere neuen Karten zeigen die nutzbaren geothermischen Potenziale für Erdwärmesonden, -kollektoren und Grundwasserwärmepumpen für ganz Bayern. Sie unterstützen Bürgerinnen, Bürger, Unternehmen und Kommunen bei der Frage, ob und wie die erneuerbare Ressource die Wärmewende vor Ort voranbringen kann.

Die Wärmewende mit der Dekarbonisierung unseres Gebäudebestandes stellt uns in den kommenden Jahren vor eine große Herausforderung. Der Energie-Atlas Bayern liefert nun einen wichtigen Baustein und stellt Rasterkarten zur Verfügung, die erstmals flächendeckend für ganz Bayern die nutzbaren Potenziale für Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren und Grundwasserwärmepumpen zeigen. 
Zudem zeigt die neue Karte zur Wärmebedarfsdichte, in welchen Gebieten hohe Wärmedichten vorliegen. Dazu wurde der Wärmebedarf des bayerischen Gebäudebestands erhoben, mit dessen Hilfe die Nutzbarkeit der oberflächennahen Geothermie im Rahmen der kommunalen Wärmewende analysiert werden kann.

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Ansicht der Karte zum Standortcheck oberflächennahe Geothermie (Bildquelle: Energie-Atlas Bayern)

Nutzung von Geothermie am eigenen Standort

1. Mit dem Standortcheck oberflächennahe Geothermie können Sie die grundsätzliche Nutzung von oberflächennaher Geothermie an Ihrem Standort aufgrund (hydro-)geologischer Gegebenheiten des Untergrundes überprüfen.

2. Mit den Potenzialkarten für oberflächennahe Geothermie können Sie im Anschluss überprüfen, welche Leistungen und Energiemengen über Erdwärmesonden, -kollektoren oder Grundwasserwärmepumpen am Standort genutzt werden können und so abschätzen, ob der Einsatz eines erdgekoppelten Wärmepumpensystems als Heiztechnik für Ihr Gebäude infrage kommt.

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Darstellung einer Wärmedichtekarte (Bildquelle: Energie-Atlas Bayern)

Nutzung von Geothermie in der Gemeinde

1. Mit den Potenzialkarten für oberflächennahe Geothermie können Sie sich einen Überblick verschaffen, welchen Beitrag die oberflächennahe Geothermie zur Wärmewende in Ihrer Gemeinde leisten kann. Die Karte zur Wärmebedarfsdichte zeigt Ihnen zudem grob auf, in welchen Gebieten hohe Wärmedichten vorliegen und wo gegebenenfalls zentrale Wärmeversorgungen eine geeignete Alternative zu dezentralen Heizsystemen darstellen.

2. Mit dem Tool „Mischpult Energiemix vor Ort“ können Sie zukünftig überprüfen, wie viel geothermisches Potenzial in Ihrer Gemeinde steckt. Durch einen Abgleich des Wärmebedarfs des Gebäudebestands mit den am Flurstück vorhandenen Entzugsenergien kann eine maximale Versorgung in der Gemeinde mithilfe von erdgekoppelten Erdwärmepumpen bestimmt werden.

Methodik und Datenherkunft

Die Karten basieren auf den Ergebnissen des Abschlussberichts „Bayernweite, räumlich detaillierte Bestimmung des umsetzbaren Potenzials der oberflächennahen Geothermie zur Einbindung in den Energie-Atlas Bayern“, die in Kooperation mit der Technischen Universität München (TUM) entstand. 

Im Abschlussbericht der TUM zum Projekt finden Sie neben der angewandten Methodik zur Erhebung der Potenziale für Erdwärmesonden, -kollektoren und Grundwasserwärmepumpen ebenso die Methodik zur Bestimmung des bayernweiten Wärmebedarfs des Gebäudebestands. Den Abschlussbericht sowie weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Homepage der TUM.

Veröffentlicht: 10.04.2024