Kleinwindenergie
Speziell für Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe bieten sich Kleinwindenergieanlagen zur anteiligen Deckung des Strombedarfs an.
Bislang spielt die Kleinwindenergie in Deutschland im Gegensatz zu anderen Formen Erneuerbarer Energien nur eine untergeordnete Rolle in der Energiebereitstellung. Voraussichtlich wird sich dies auch in Zukunft trotz einer stetigen Weiterentwicklung dieser Technologie nicht grundlegend ändern. Mit dem wachsenden Interesse an einer dezentralen Stromproduktion zur anteiligen Deckung des Energiebedarfs gewinnt diese Technologie jedoch zunehmend an Zuspruch.
Die Abgrenzung von großen Anlagen, die den Strom ins Verteilnetz einspeisen, erfolgt durch Größe und Leistung: Die ausschlaggebenden Merkmale von Kleinwindanlagen sind eine Gesamthöhe von unter 50 Metern, eine Rotorfläche kleiner als 200 Quadratmeter, was einem Rotordurchmesser von knapp 16 Metern entspricht. Ihre Leistung beträgt weniger als 100 kW.
Potenzial für landwirtschaftliche Betriebe
Speziell Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe mit zahlreichen, durchgängig arbeitenden Stromverbrauchern bieten sich als geeignete Versorgungsobjekte an. Sie haben wegen ihres im Vergleich zu durchschnittlichen Haushalten höheren und oftmals präziser prognostizierbaren Strombedarfs die Möglichkeit, Kleinwindanlagen mit größerer Leistung zu betreiben und dadurch Skaleneffekte auszunutzen, um die spezifischen Kosten je Leistungseinheit zu senken. Insbesondere Landwirtschaftsbetriebe (vor allem im Außenbereich) verfügen zudem oft über die notwendigen (Abstands-)Flächen zur nächsten Wohnbebauung, um Lärm- und Naturschutzbelangen gebührend Rechnung zu tragen.
Mit Hilfe einer Kleinwindenergieanlage kann eine teilweise elektrische Eigenversorgung sichergestellt werden. Auf Grund der stetig steigenden Energiekosten wird diese Option immer attraktiver, weil hierdurch die Abhängigkeit vom Strombezug reduziert werden kann. Besonders, da in den letzten 20 Jahre die Strompreise für Privathaushalte stiegen.
Strom selbst nutzen
Zudem orientiert sich die Vergütungshöhe für eingespeisten Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), an den Ausschreibungsergebnissen von Großwindenergieanlagen und liegt damit deutlich unter den Stromgestehungskosten der meisten Kleinwindenergieanlagen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, den produzierten Strom möglichst komplett selbst zu nutzen, anstatt ihn in das Netz der allgemeinen Stromversorgung einzuspeisen.
C.A.R.M.E.N. e.V. bietet in seiner Broschüre Kleinwindanlagen – Hintergrundinformationen und Handlungsempfehlungen unter anderem Wissenswertes zur Standortevaluierung, der Technik von Kleinwindenergieanlagen und dem Genehmigungsverfahren in Bayern, welches sich je nach Bundesland und Landesbauordnungsrecht unterscheidet. Abbildungen und Tabellen zeigen anschaulich die Wirtschaftlichkeit einer Kleinwindenergieanlage für den privaten Gebrauch sowie Gewerbe- und Landwirtschaftsbetrieben unterschiedlicher Größenklassen. Zudem sind in der Broschüre zusammenfassend die konkreten Umsetzungsschritte aufgelistet, welche für den Weg zu einer Kleinwindenergieanlage nötig sind.