Mit dem European Energy Award immer einen Schritt voraus

Pfronten nimmt seit 2006 an dem Qualitätsmanagementsystem eea teil und wurde bislang dreimal zertifiziert, zuletzt in 2018.
Projektträger: Gemeinde Pfronten

Beschreibung

Auslöser

Die Gemeinde Pfronten bietet seit 1998 eine kostenlose, unabhängige Energieberatung im Rathaus an. Seit 2002 wurde das Kommunale Energiemanagement sehr erfolgreich für alle größeren Liegenschaften eingeführt, so war es nur konsequent, dass sich Pfronten für die Teilnahme am Pilotprojekt "Einführung eea in Bayern" bewarb und erfolgreich teilgenommen hat.

Durchführung

Durch die Teilnahme am European Energy Award (eea) werden die energetischen Anstrengungen in sechs verschiedenen Handlungsfeldern bewertet und damit sichtbar und vergleichbar gemacht. In der Projektarbeit gibt sich das Energieteam ein Arbeitsprogramm, das Maßnahmen in allen Handlungsfeldern enthält und das kontinuierlich fortgeschrieben wird. Wichtig ist dabei, dass die Kommune bestimmen kann in welchen Teilbereichen mit welcher Intensität gearbeitet wird.

Die sechs Handlungsfelder sind:
1. Entwicklung und Raumordnung
2. Kommunale Gebäude
3. Versorgung und Entsorgung
4. Mobilität
5. Interne Organisation
6. Kommunikation und Kooperation

Dieser systematische Ansatz, verbunden mit der externen Fachbetreuung ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Möglichkeit, in den vierteljährlich stattfindenden Erfahrungsaustauschtreffen von anderen Kommunen zu lernen, rundet den ganzheitlichen Ansatz ab und gibt genügend Impulse, um ein für Pfronten maßgeschneidertes Aktivitätenprogramm zu erstellen und kontinuierlich fortzuschreiben.

Der eea gab in 2017 auch den Anstoß, ein energetisches Quartierskonzept für den Ortsteil Rechbichl zu erstellen. Im Anschluss wurde dort für vier Jahre ein Sanierungsmanagement eingerichtet, um die Umsetzung der empfohlenen energetischen Maßnahmen bestmöglich voranzutreiben.
Das Quartierskonzept hebt insbesondere auf die Handlungsfelder Strom- und Wärmeversorgung sowie die Mobilität ab. Ein Schwerpunkt in der Umsetzung ist die intensive Ansprache der Anwohnenden zur Stärkung des Klimabewusstseins. Hierfür wird auch eine kostenlose Beratung zu Energiethemen wie Solarthermie und Photovoltaik für Hausbesitzende, Mieter und Mieterinnen, Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe angeboten.
Mit einer Kofinanzierung von 50 % durch die Gemeinde wird außerdem der Austausch alter Heizkessel gefördert.

Zitate

  • "Die hochgesteckten Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn wir aufhören nur darüber zu reden und dafür handeln. Denn gerade im Klimaschutz geht es um nicht weniger als um die Zukunft unserer Kinder - also "it viel rede - ebbas doa!!!"" (Richard Nöß, Energieteamleiter)

Tipps

  • Mitstreitende aus Handwerk, Industrie und Wirtschaft zu gewinnen ist ein Garant für die erfolgreiche Teilnahme am eea.
  • Der Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin sollte im Energieteam vertreten sein bzw. zumindest regelmäßig über die Aktivitäten informiert werden.
  • Die örtliche Energieberatung ist ein wichtiger Baustein für den eea.
  • Kommunales Energiemanagement einführen und somit mit gutem Beispiel vorangehen.
  • Durch Schul- und Kindergartenprojekte den eea in viele Familien tragen.
  • Die Amtsleitung muss hinter dem Projekt stehen, nur so kann das Energieteam zielorientiert arbeiten.

Stolpersteine

  • Umfangreiche Datensammlungen als Grundlage der Zertifizierung dämpfen den Elan des Energieteams.
  • Das externe Beratungsbüro muss die Energieteammitglieder mitnehmen, ohne sie zu überfordern. Nur so bleibt ein dauerhaftes ehrenamtliches Engagement erhalten.

Auszeichnungen

  • 10/2018: European Energy Award

    verliehen von: Bundesgeschäftsstelle des eea

  • 11/2014: European Energy Award

    verliehen von: Bundesgeschäftsstelle des eea

  • 07/2010: European Energy Award

    verliehen von: Bundesgeschäftsstelle des eea

Beispiel gemeldet: 03/2018

zuletzt aktualisiert: 04/2024