Teilnahme am European Energy Award (eea)

Wir haben die energiepolitische Arbeit des Kreises in der Verwaltung verankert und Maßnahmen vielfältig umgesetzt.
Projektträger: Landkreis Günzburg

Beschreibung

Auslöser

Bei der Frage, wie die Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes sichergestellt werden kann und der Klimaschutzmanager eine sinnvolle fachliche und inhaltliche Unterstützung bekommen kann, wurde der European Energy Award als Controlling und Zertifizierungssystem ausgewählt. Ausschlaggebend war aber letztendlich auch die dauerhafte Sicherstellung der bereits sehr gut etablierten Zusammenarbeit mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!), welches den Landkreis mit einem eea-Berater unterstützt.

Durchführung

Die Teilnahme am eea hat dem Landkreis Günzburg einen Rahmen für die energiepolitische Arbeit gegeben und zur konsequenten Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes geführt. Im Rahmen des eea werden sämtliche Handlungsoptionen, die eine Kommune in Deutschland hat, betrachtet und geprüft, ob es ein sinnvolles Handlungspotenzial für die Kommune gibt.

Die Maßnahmen untergliedern sich in sechs große Bereiche. Dies sind:
1. Entwicklungsplanung und Raumordnung,
2. kommunale Gebäude und Anlagen,
3. Versorgung und Entsorgung,
4. Mobilität,
5. interne Organisation (Verwaltung),
6. Kommunikation und Kooperation.

Der systematische Ansatz, gepaart mit dem fachlichen Input vom eea-Berater und dem viermal im Jahr stattfindenden Erfahrungsaustausch der eea-Kommunen liefert Impulse, um das Aktivitätenprogramm kontinuierlich zu aktualisieren und pragmatisch umzusetzen.

Im Landkreis Günzburg gibt es im Rahmen des eea die Besonderheit einer sehr intensiven Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen im Rahmen des "Energiepakt Günzburg". Die Bürgermeister/innen selbst haben den Energiepakt im Rahmen eines zweitägigen Seminares entwickelt und in die Umsetzung gebracht. Der Kreis liefert den Gemeinden Unterstützung (z. B. eine Energie- und CO₂-Bilanz, Erfahrungsaustausch, Exkursionen, fachlichen Input zu Themen, die von den Bürgermeister/innen selbst bestimmt werden, Marketing und kreisweite Aktionen). Auf der anderen Seite verpflichten sich die Gemeinden drei von sechs Kriterien zu erfüllen. Dies sind:
  • eine Ansprechperson für Energie und Klimaschutz zu benennen (verpflichtend),
  • am Erfahrungsaustausch teilzunehmen,
  • eine Verbrauchserfassung für kommunale Gebäude einzuführen,
  • Energieberatung für Bürgerinnen und Bürger anzubieten,
  • Kommunales Energiemanagement einzuführen und
  • Schul- sowie Kindergartenprojekte umzusetzen.


Auf diese Weise hat der Klimaschutzmanager eine Ebene, auf der effektiv mit den Gemeinden kommuniziert und Energieprojekte angestoßen werden können.

Zitate

  • "Etwas unterzeichnen ist das eine, den Worten aber Taten folgen zu lassen, darauf kommt es nun an. Und an der Stelle hilft uns der eea." (Bürgermeister Karl Oberschmid (Winterbach), Sprecher der Bürgermeister im Energiepakt).

Tipps

  • Der eea-Berater ist neben einem funktionierenden Energieteam in der Verwaltung der Schlüssel zum Erfolg.
  • Der Amtsleiter sollte Teil des Energieteams sein. Zusätzlich empfiehlt es sich Vertreter der Politik und relevanter Organisationen und Strukturen im Gremium dabei zu haben (ein Vertreter jeder Fraktion, Energieversorger, Amt für ländliche Entwicklung, Forst etc.).
  • Die Bürgermeister sollten unbedingt auf die eine oder andere Art und Weise mitgenommen werden.
  • Alles und jedes, was erfolgreich umgesetzt wird, muss in der Presse und in den Medien transportiert werden.
  • Unbedingt einen jährlichen Bericht im Gremium erstellen. Dies stärkt die Bedeutung des Klimaschutzes in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Wahrnehmung der politischen Vertreter.

Stolpersteine

  • Öffentlichkeitsarbeit nicht unterschätzen - diese ist absolut wichtig für die Vermarktung der Klimaschutzthemen.

Auszeichnungen

  • 01/2017: European Energy Award (zertifiziert und ausgezeichnet)

    verliehen von: Bundesgeschäftsstelle des eea

Beispiel gemeldet: 12/2017

zuletzt aktualisiert: 06/2022