Nahwärmenetz versorgt 41 Abnehmer mit regenerativer Wärme
Eine kleine Gemeinde schöpft regionale Potenziale aus.
Projektträger: Gemeinde Unsleben
Beschreibung
Auslöser
Seit 1996 beschäftigt sich die Gemeinde Unsleben mit innovativen Energiekonzepten. Unter dem Motto "Mit guten Beispielen vorangehen" installierte sie Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden und investierte in erste Blockheizkraftwerke für den Schulbetrieb. Ab 2002 wurden Debatten zum Bau eines gemeindlichen Nahwärmenetzes geführt.
Durchführung
Die Idee, öffentliche, gewerbliche und private Gebäude an ein Wärmekonzept aus erneuerbaren Energien anzuschließen und damit alte Ölheizungen zu eliminieren, stieß zunächst nicht bei allen Akteuren auf Wohlwollen. Trotzdem setzte der Gemeinderat unter Vorsitz der damaligen Bürgermeisterin das Projekt um. Ende 2004 ging die Anlage mit etwa 1.700 m Wärmenetz und 26 Wärmekunden in Betrieb. Von nun an heizte ein Biomassekessel – gefeuert mit Holzhackschnitzeln – mit 300 kW Leistung einen Teil des Unslebener Altortes ein. Nach und nach wurde das Wärmenetz auf 41 Wärmeabnehmer verdichtet.
Da die Kosten für Gas und Öl die ortsansässige Gärtnerei immer mehr in Existenznöte trieben, etablierte sich ab 2007 eine von 42 Landwirten finanzierte Biogasanlage, die Strom und Wärme in die örtlichen Netze speisen konnte. Das lokale Gasversorgungsunternehmen übernahm die Investitionen zur Erweiterung des Wärmenetzes und versorgte damit den Gartenbaubetrieb. Zusätzlich wurde eine Verbindung zum Holzhackschnitzelheizwerk gebaut und zwei Pufferspeicher installiert.
Heute wird die Gärtnerei zu 98 % und das gemeindliche Nahwärmenetz zu 99 % regenerativ versorgt. Ein erheblicher Anteil der Wärmenergie kommt aus der Abwärme der Blockheizkraftwerke der Biogasanlage.
Die erfolgreiche Umsetzung dieser Anlagenkonzeption führte zu der Überlegung, die Biogasanlage zu erweitern und Biomethan für das Erdgasnetz zu erzeugen. Neben den verantwortlichen Landwirten, die die Erweiterung der Biogasanlage finanzierten, kam 2011 eine neue Gesellschaft aus Kommunen des Landkreises und der kommunalen Energieversorger ins Spiel: Diese gründeten die Biomethan Rhön-Grabfeld GmbH & Co. KG, die seither die Aufgabe der Biogasaufbereitung übernimmt. Unter dem Mantel der Bayerischen Rhöngas GmbH in Bad Neustadt, die für alle regenerativen Projekte der Region den Betrieb übernahm, wird seit Ende 2011 regeneratives Erdgas mit mehr als 30.000 MWh Energieinhalt erzeugt und vermarktet.
Da die Kosten für Gas und Öl die ortsansässige Gärtnerei immer mehr in Existenznöte trieben, etablierte sich ab 2007 eine von 42 Landwirten finanzierte Biogasanlage, die Strom und Wärme in die örtlichen Netze speisen konnte. Das lokale Gasversorgungsunternehmen übernahm die Investitionen zur Erweiterung des Wärmenetzes und versorgte damit den Gartenbaubetrieb. Zusätzlich wurde eine Verbindung zum Holzhackschnitzelheizwerk gebaut und zwei Pufferspeicher installiert.
Heute wird die Gärtnerei zu 98 % und das gemeindliche Nahwärmenetz zu 99 % regenerativ versorgt. Ein erheblicher Anteil der Wärmenergie kommt aus der Abwärme der Blockheizkraftwerke der Biogasanlage.
Die erfolgreiche Umsetzung dieser Anlagenkonzeption führte zu der Überlegung, die Biogasanlage zu erweitern und Biomethan für das Erdgasnetz zu erzeugen. Neben den verantwortlichen Landwirten, die die Erweiterung der Biogasanlage finanzierten, kam 2011 eine neue Gesellschaft aus Kommunen des Landkreises und der kommunalen Energieversorger ins Spiel: Diese gründeten die Biomethan Rhön-Grabfeld GmbH & Co. KG, die seither die Aufgabe der Biogasaufbereitung übernimmt. Unter dem Mantel der Bayerischen Rhöngas GmbH in Bad Neustadt, die für alle regenerativen Projekte der Region den Betrieb übernahm, wird seit Ende 2011 regeneratives Erdgas mit mehr als 30.000 MWh Energieinhalt erzeugt und vermarktet.
Zitate
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"Die Energiewende braucht Mut und Ausdauer. Sie ist jedoch alternativlos, um unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt und humane Erde zu hinterlassen." (Michael Gottwald, 1. Bürgermeister der Gemeinde Unsleben)
Tipps
- Fachlich versierte Partner suchen (kommunale Energieversorger oder private Unternehmen), die Projekte entwickeln und über die Vertragslaufzeiten betreuen. Energieprojekte unterliegen einem ständigen Wandel. Die Fortentwicklung und neue gesetzliche Anforderungen können nur geschulte Fachleute zielgerecht umsetzen.
Stolpersteine
- Langfristige Kapitalbindung für die Kommune
- Folgeinvestitionen und Gewinnung von Kundschaft
Auszeichnungen
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04/2011: CO₂-Fußabdruck
verliehen von: Energie-Initiative Rhön und Grabfeld e.V.
Beispiel gemeldet: 10/2016
zuletzt aktualisiert: 12/2022