Generalsanierung des Schul- und Sportzentrums Lohr am Main

Die innovative Sanierung beinhaltet den Einsatz von Photovoltaikanlagen, Solarthermie, hocheffizienten Wärmepumpen, einem Abwasserwärmetauscher und einem Blockheizkraftwerk.
Projektträger: Zweckverband Schul- und Sportzentrum Lohr am Main

Beschreibung

Auslöser

Das Schul- und Sportzentrums Lohr am Main sollte zu einer Plus-Energie-Schule (CO₂-neutral) mit adaptiver Steuerungstechnik saniert werden. Dies war ein Beschluss des dafür zuständigen Zweckverbands.

Durchführung

Die Sanierung beinhaltet ein Energiekonzept aus Photovoltaikanlagen, Solarthermie, hocheffizienten Wärmepumpen, einem Abwasserwärmetauscher und einem Blockheizkraftwerk. Neben dem Mix aus erneuerbaren Energien wurden auch Speichermöglichkeiten berücksichtigt. Ein Eisspeicher mit einem Volumen von 1.200 m³ sowie ein Schichtenspeicher mit 100 m³ runden das Energiekonzept ab. Erzeugte Energie, die aktuell nicht benötigt wird, kann den Speichern zugeführt und bei Bedarf wieder abgerufen werden. Zusätzlich trägt der Eisspeicher in den Sommermonaten zur Kühlung des Gebäudes bei.

Fördergeber waren die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms EnOB (Energieoptimiertes Bauen) und der Freistaat Bayern im Rahmen des Finanzausgleichsgesetzes (FAG).

Für die notwendige Finanzierung wurde ein Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Bayerngrund GmbH abgeschlossen, so dass die Sanierungskosten während der Umsetzung bis zur Fertigstellung der Maßnahme nicht den Haushalt der beiden Verbandsmitglieder, den Landkreis Main-Spessart und die Stadt Lohr a. Main belasteten. Mit Abschluss der Maßnahme wurden in 2021 die Restschulden bei Bayern Grund GmbH abgelöst und in den eigenen Haushalt übergeführt.

Die Generalsanierung erfolgte in folgenden Schritten:
- Grundlagenermittlung,
- Finanzierungsplanung,
- Ablaufplanung, Bekanntmachung,
- Bauphase und
- Monitoring des Projekts.

Grundlagenermittlung
Prüfung des Energiebedarfs, des Brandschutzes und der Barrierefreiheit. Eine Machbarkeitsstudie wurde beauftragt.

Ablaufplanung
Definition und Festlegung der Abläufe (inklusive Bauzeiten).

Bekanntmachung
Öffentliche Bekanntmachung des Projekts mit regelmäßigen Beiträgen zum aktuellen Stand der Baumaßnahme. Abschluss: Präsentation bei einem "Tag der offenen Tür"

Bauphase
Enge Zusammenarbeit des Bauherrn mit Architekten und Planern in Form von wöchentlichen Baustellen-Jour-Fixes sowie monatliche Bauherren-Jour-Fixes.

Monitoring
Betreuung der Anlagen und Ergebniserfassung durch die Mitarbeiter des Zweckverbands mit begleitender Unterstützung der TU Dresden

Tipps

  • Ab einer gewissen Größenordnung des Projekts ist es von Vorteil, einen Generalplaner zu beauftragen.
  • Es ist hilfreich, stets auf allen erforderlichen Ebenen miteinander zu kommunizieren.
  • Positive Berichterstattung fördert die Entscheidungsfindung in entsprechenden Gremien.
  • Ein Geschäftsbesorgungsvertrag verhindert die Belastung des Haushalts der Verbandsmitglieder.

Stolpersteine

  • Ohne Grundlagenermittlung (Machbarkeitsstudie) ist eine effektive Planung nicht möglich.

Auszeichnungen

  • 04/2014: Schule 2030, Lernen mit Energie, Gesamtkonzept im Bereich Sanierung + Lüftungskonzept von Schulen

    verliehen von: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

  • 06/2016: Woche der Umwelt 2016

    verliehen von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Bundespräsidialamt

Beispiel gemeldet: 07/2016

zuletzt aktualisiert: 09/2022