Bürgergenossenschaft nutzt Abwärme von Biogasanlagen
Findige Bürgerinnen und Bürger gründen die "Nahwärme Burggrumbach eG" und sparen Kosten sowie fossile Energieträger.
Galerie
Beschreibung
Auslöser
Im Jahr 2012 wurde der Grundstein für das Nahwärmenetz Burggrumbach eG gelegt. Für eine bestehende Siedlung der Gemeinde Unterpleichfeld, Ortsteil Burggrumbach, sollte ein Nahwärmenetz geplant und errichtet werden. In den beiden Jahren zuvor wurden zwei Biogasanlagen in der Nähe des Ortsteils in Betrieb genommen. Die von den Biogasanlagen erzeugte Abwärme sollte genutzt werden.
Durchführung
Vor diesem Hintergrund führten die Betreiber der Biogasanlagen Gespräche mit einem Gasversorger, um ein Nahwärmenetz zu errichten. Bei der ersten Informationsveranstaltung war das Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner aufgrund der überhöhten Bedingungen noch sehr gering. 19 Hausbesitzende waren jedoch schon zu diesem Zeitpunkt bereit, ihre Häuser mit Nahwärme zu versorgen. Man wollte die Sache also selbst in die Hand nehmen und überlegte, eine Genossenschaft zu gründen. Gemeinsam mit dem Genossenschaftsverband Bayern wurde ein weiterer Informationsabend ausgerichtet, auf den kurze Zeit später eine Gründungsversammlung folgte. Aus finanziellen Gesichtspunkten entschied man sich, eine Genossenschaft zu gründen.
Für die weitere Planung des Projekts mussten Wärmelieferverträge mit den Betreibern der Biogasanlage sowie den Mitgliedern der Genossenschaft geschlossen werden. Im Anschluss daran konnte die Trassenführung von den beiden Biogasanlagen zum Betriebsgebäude und dem Pufferspeicher sowie zur Mühläckersiedlung festgelegt werden.
Besonders herauszustellen ist dabei, dass die Gemeinde Unterpleichfeld ein gemeindeeigenes Grundstück für den Bau des Betriebsgeländes und des Pufferspeichers zu Verfügung gestellt hat. Zusätzlich einigte man sich mit der Gemeinde mithilfe eines Gestattungsvertrags sehr schnell auf eine Trassenführung auf öffentlichem Grund. Eine Wärmebedarfsermittlung verschaffte einen Überblick über den zukünftigen Wärmebezug.
Im Januar 2013 fanden die Ausschreibungen der Tiefbauarbeiten und der Rohrverlegung statt. Im Anschluss daran wurden die Pläne für den Hochbau bei der Gemeinde und dem Landratsamt eingereicht. Anfang Mai starteten die ersten Baumaßnahmen. Von den Biogasanlagen wurden die Rohre im Fräsverfahren zum Betriebsgebäude verlegt. Zwischenzeitlich begannen die Hochbauarbeiten am Pufferspeicher und am Standort des Kesselhauses. Die Grabarbeiten auf den Grundstücken wurden von den Hausbesitzenden eigenständig durchgeführt.
Im Juli wurde das Heizhaus geliefert und aufgestellt. Nachdem die Installations- und Tiefbauarbeiten im September abgeschlossen werden konnten, wurde die gesamte technische Steuerung des Wärmenetzes im Kesselhaus und in der Biogasanlage eingerichtet.
Beim Verlegen der Rohre wurde ein Steuerkabel auf der gesamten Trasse verlegt, worüber ein M-Bus betrieben wird. Dieser ermöglicht die Netzsteuerung sowie die Auslesung der Wärmezähler. Die Verbrauchswerte kann jeder Haushalt per Internet auf dem Messwertserver selbst einsehen. Die Wärmeversorgung wird durch die zwei Biogasanlagen mit drei Blockheizkraftwerken sichergestellt. Für die anfallende Grundlast wird eine Leistung von 660 kW (thermisch) erbracht. Für das Abdecken der Spitzenlast wurden zusätzlich drei Gasthermen mit je 65 kW und ein Pufferspeicher mit 57.000 l Fassungsvermögen eingebaut. Insgesamt besteht das Wärmenetz aus 3.850 m Rohrleitungen. Im Herbst 2013 wurde das Nahwärmenetz eingeweiht und in Betrieb genommen.
Von 75 Häusern der Mühläckersiedlung sind 50 Häuser am Nahwärmenetz angeschlossen. Die überschüssige Wärme, vor allem in den Sommermonaten, wird von einem der Biogasanlagenbetreiber für eine Fischzucht abgenommen.
Anfang Februar 2014 erhielt die Nahwärme Burggrumbach eG das Testat vom Wirtschaftsprüfer, welches daraufhin beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht wurde. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts betrug etwa 1 Mio. €. Bereits im September 2012 wurde bei der KfW eine entsprechende Bezuschussung beantragt. Knapp eineinhalb Jahre später erhielt man den Tilgungszuschuss in Höhe von 179.450 € von der KfW.
Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wurde das Projekt mit 335.000 € bezuschusst. Neben einem frei finanzierten Darlehen von 126.000 € erhielt die Nahwärme Burggrumbach eG von der KfW zusätzlich Darlehen in Höhe von 245.550 €.
Der Anteil des Eigenkapitals an der Gesamtsumme entsprach etwa 15 % durch Zeichnung der Genossenschaftsanteile in Höhe von 3.000 € pro angeschlossenes Objekt. In allen Finanzierungsbelangen wurde man von der örtlichen Raiffeisenbank sehr gut beraten.
Für die weitere Planung des Projekts mussten Wärmelieferverträge mit den Betreibern der Biogasanlage sowie den Mitgliedern der Genossenschaft geschlossen werden. Im Anschluss daran konnte die Trassenführung von den beiden Biogasanlagen zum Betriebsgebäude und dem Pufferspeicher sowie zur Mühläckersiedlung festgelegt werden.
Besonders herauszustellen ist dabei, dass die Gemeinde Unterpleichfeld ein gemeindeeigenes Grundstück für den Bau des Betriebsgeländes und des Pufferspeichers zu Verfügung gestellt hat. Zusätzlich einigte man sich mit der Gemeinde mithilfe eines Gestattungsvertrags sehr schnell auf eine Trassenführung auf öffentlichem Grund. Eine Wärmebedarfsermittlung verschaffte einen Überblick über den zukünftigen Wärmebezug.
Im Januar 2013 fanden die Ausschreibungen der Tiefbauarbeiten und der Rohrverlegung statt. Im Anschluss daran wurden die Pläne für den Hochbau bei der Gemeinde und dem Landratsamt eingereicht. Anfang Mai starteten die ersten Baumaßnahmen. Von den Biogasanlagen wurden die Rohre im Fräsverfahren zum Betriebsgebäude verlegt. Zwischenzeitlich begannen die Hochbauarbeiten am Pufferspeicher und am Standort des Kesselhauses. Die Grabarbeiten auf den Grundstücken wurden von den Hausbesitzenden eigenständig durchgeführt.
Im Juli wurde das Heizhaus geliefert und aufgestellt. Nachdem die Installations- und Tiefbauarbeiten im September abgeschlossen werden konnten, wurde die gesamte technische Steuerung des Wärmenetzes im Kesselhaus und in der Biogasanlage eingerichtet.
Beim Verlegen der Rohre wurde ein Steuerkabel auf der gesamten Trasse verlegt, worüber ein M-Bus betrieben wird. Dieser ermöglicht die Netzsteuerung sowie die Auslesung der Wärmezähler. Die Verbrauchswerte kann jeder Haushalt per Internet auf dem Messwertserver selbst einsehen. Die Wärmeversorgung wird durch die zwei Biogasanlagen mit drei Blockheizkraftwerken sichergestellt. Für die anfallende Grundlast wird eine Leistung von 660 kW (thermisch) erbracht. Für das Abdecken der Spitzenlast wurden zusätzlich drei Gasthermen mit je 65 kW und ein Pufferspeicher mit 57.000 l Fassungsvermögen eingebaut. Insgesamt besteht das Wärmenetz aus 3.850 m Rohrleitungen. Im Herbst 2013 wurde das Nahwärmenetz eingeweiht und in Betrieb genommen.
Von 75 Häusern der Mühläckersiedlung sind 50 Häuser am Nahwärmenetz angeschlossen. Die überschüssige Wärme, vor allem in den Sommermonaten, wird von einem der Biogasanlagenbetreiber für eine Fischzucht abgenommen.
Anfang Februar 2014 erhielt die Nahwärme Burggrumbach eG das Testat vom Wirtschaftsprüfer, welches daraufhin beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht wurde. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts betrug etwa 1 Mio. €. Bereits im September 2012 wurde bei der KfW eine entsprechende Bezuschussung beantragt. Knapp eineinhalb Jahre später erhielt man den Tilgungszuschuss in Höhe von 179.450 € von der KfW.
Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wurde das Projekt mit 335.000 € bezuschusst. Neben einem frei finanzierten Darlehen von 126.000 € erhielt die Nahwärme Burggrumbach eG von der KfW zusätzlich Darlehen in Höhe von 245.550 €.
Der Anteil des Eigenkapitals an der Gesamtsumme entsprach etwa 15 % durch Zeichnung der Genossenschaftsanteile in Höhe von 3.000 € pro angeschlossenes Objekt. In allen Finanzierungsbelangen wurde man von der örtlichen Raiffeisenbank sehr gut beraten.
Tipps
- Entscheidend sind Motivation und Vertrauen im Kernteam und verlässliche externe Partner
- Transparenz und Bürgernähe zahlen sich aus
- Fehlendes Know-How lässt sich erarbeiten
Stolpersteine
- "Experten und Expertinnen" stets mit gesundem Menschverstand hinterfragen
- Zeit- und Kostenplan unbedingt einhalten, Puffer berücksichtigen
Beispiel gemeldet: 07/2016
zuletzt aktualisiert: 08/2022