Nahwärmenetz für den Ortsteil Binsfeld
Wir haben das Projekt mit viel Herzblut und Eigeninitiative umgesetzt. Der Bau des Nahwärmenetzes erfolgte in Eigenleistung durch die Dorfgemeinschaft.
Galerie
Beschreibung
Auslöser
Binsfeld ist ein Ortsteil der Stadt Arnstein in Unterfranken mit rund 400 Einwohnenden. In den 1990er Jahren war das Dorf stark von Zerfall und Landflucht betroffen. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, entstanden die ersten innovativen Projektideen. Das Dorf sollte wieder attraktiver werden und die Kaufkraft in der Region bleiben.
Binsfeld zeigte bei der Umsetzung der Ideen einen außergewöhnlichen Gemeinschaftsgeist: Eine Kindertagesstätte und ein Mehrgenerationen-Haus wurden eingerichtet und der Erhalt des Dorfladens gesichert. Schon bald kam der Gedanke auf, auch die CO₂-Bilanz bei der Energieversorgung zu verbessern.
Binsfeld zeigte bei der Umsetzung der Ideen einen außergewöhnlichen Gemeinschaftsgeist: Eine Kindertagesstätte und ein Mehrgenerationen-Haus wurden eingerichtet und der Erhalt des Dorfladens gesichert. Schon bald kam der Gedanke auf, auch die CO₂-Bilanz bei der Energieversorgung zu verbessern.
Durchführung
2002 ließ Binsfeld im Zuge der Städtebauförderung einen städtebaulichen Rahmenplan erstellen – als erstes Dorf in Unterfranken. Eine daraus abgeleitete Maßnahme war der Austausch der bestehenden, klimaschädlichen Einzelheizungen der Häuser im Altort gegen eine CO₂-neutrale Wärmebereitstellung.
Zur Umsetzung des Nahwärmenetzes gründeten die Binsfelder Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Stadt Arnstein im Jahr 2003 die "Das Dorf Service GmbH". Während der Planungen wurden alle Interessierten intensiv einbezogen. In Informationsveranstaltungen erhielten sie unter anderem Auskünfte über die Technik des Nahwärmenetzes, den geplanten Trassenverlauf und die voraussichtlichen Kosten. Durch Fragebogenerhebungen und Einzelberatungen konnten die ersten Abschätzungen zur Beteiligung an der zentralen Wärmeversorgung getroffen und Vorverträge abgeschlossen werden. Um den Anschluss für Hausbesitzende möglichst attraktiv zu gestalten, wurde ein zweistufiges Verfahren angeboten: Der Hausanschluss wurde direkt eingerichtet – die eigentliche Wärmeabnahme konnte aber je nach Gegebenheiten später beginnen.
Der Bau des Nahwärmenetzes erfolgte in Eigenleistung durch die Dorfgemeinschaft und begann mit dem ersten Spatenstich im Jahr 2004. Die Helfer und Helferinnen investierten viele tausende ehrenamtliche Stunden und verlegten rund 900 m Rohrleitung. Die Heizzentrale mit den beiden Biomassekesseln (jeweils 150 kW) und dem 12.500 l großen Pufferspeicher richteten sie im Feuerwehrhaus ein. Zusätzlich installierten sie 130 m² Sonnenkollektoren auf dem Dach des Feuerwehrhauses, die weitere 75 kW leisten. Die Biomasse für die Hackschnitzel kommt aus heimischen Wäldern – zum Teil aus dem Stadtwald und zum Teil aus Privatwald.
Die Binsfelder können stolz auf ihr Engagement sein. "Das Dorf Service GmbH" beheizt mit dem Nahwärmenetz mittlerweile über 40 private Wohnhäuser, die Kirche, das Feuerwehrhaus, das Mehrgenerationen-Haus, den Kindergarten und den Dorfladen. Inzwischen steigt die Einwohnerzahl wieder an und der Altort ist durch die umweltfreundliche und kostengünstige Wärmeversorgung attraktiv für Bauwillige und junge Familien. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass dadurch der Bedarf an Neubauland – mit seinen ökologischen Folgen – verringert wird.
Zur Umsetzung des Nahwärmenetzes gründeten die Binsfelder Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Stadt Arnstein im Jahr 2003 die "Das Dorf Service GmbH". Während der Planungen wurden alle Interessierten intensiv einbezogen. In Informationsveranstaltungen erhielten sie unter anderem Auskünfte über die Technik des Nahwärmenetzes, den geplanten Trassenverlauf und die voraussichtlichen Kosten. Durch Fragebogenerhebungen und Einzelberatungen konnten die ersten Abschätzungen zur Beteiligung an der zentralen Wärmeversorgung getroffen und Vorverträge abgeschlossen werden. Um den Anschluss für Hausbesitzende möglichst attraktiv zu gestalten, wurde ein zweistufiges Verfahren angeboten: Der Hausanschluss wurde direkt eingerichtet – die eigentliche Wärmeabnahme konnte aber je nach Gegebenheiten später beginnen.
Der Bau des Nahwärmenetzes erfolgte in Eigenleistung durch die Dorfgemeinschaft und begann mit dem ersten Spatenstich im Jahr 2004. Die Helfer und Helferinnen investierten viele tausende ehrenamtliche Stunden und verlegten rund 900 m Rohrleitung. Die Heizzentrale mit den beiden Biomassekesseln (jeweils 150 kW) und dem 12.500 l großen Pufferspeicher richteten sie im Feuerwehrhaus ein. Zusätzlich installierten sie 130 m² Sonnenkollektoren auf dem Dach des Feuerwehrhauses, die weitere 75 kW leisten. Die Biomasse für die Hackschnitzel kommt aus heimischen Wäldern – zum Teil aus dem Stadtwald und zum Teil aus Privatwald.
Die Binsfelder können stolz auf ihr Engagement sein. "Das Dorf Service GmbH" beheizt mit dem Nahwärmenetz mittlerweile über 40 private Wohnhäuser, die Kirche, das Feuerwehrhaus, das Mehrgenerationen-Haus, den Kindergarten und den Dorfladen. Inzwischen steigt die Einwohnerzahl wieder an und der Altort ist durch die umweltfreundliche und kostengünstige Wärmeversorgung attraktiv für Bauwillige und junge Familien. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass dadurch der Bedarf an Neubauland – mit seinen ökologischen Folgen – verringert wird.
Zitate
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"Die Altortsanierung in Binsfeld ist vorbildlich für andere Sanierungen im ländlichen Raum – sowohl in sozialer wie auch in ökologischer Hinsicht." (Zitat der Jury beim Innovationspreis der E.ON Bayern AG)
Auszeichnungen
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07/2003: E.ON Innovationspreis
verliehen von: E.ON Bayern AG
Beispiel gemeldet: 11/2016
zuletzt aktualisiert: 12/2022