Landkreis Cham bringt Energiewende voran

Energienutzungsplan dient als übergeordnetes regionales Planungs- und Handlungsinstrument.
Projektträger: Landkreis Cham

Beschreibung

Auslöser

Die aktuelle geopolitische Lage führt die Dringlichkeit der Energiewende in besonderem Maße vor Augen. Dennoch ist der Landkreis Cham nicht erst seit den jüngsten Entwicklungen um den Ausbau der Erneuerbaren Energien bemüht. Als Basis für die zukünftige strategische Vorgehensweise wurde von 2021 bis 2022 ein Digitaler Energienutzungsplan erstellt. Dieser ersetzt den Vorgänger von 2013. Dafür wurde für den Landkreis Cham eine umfangreiche Erhebung von Strom- und Wärmeverbrauchsdaten sowie des Energieverbrauchs im Sektor Mobilität vorgenommen.

Insbesondere wurden dabei die fossilen und erneuerbaren Anteile der jeweiligen Bereiche ermittelt und den Verursachern (Kommunen, private Haushalte, Wirtschaft) zugeordnet. Anhand geeigneter Annahmen für Energieeinsparung, Energieeffizienz und Transformationsprozesse wurde der Endenergieverbrauch für das Jahr 2040 abgeschätzt. Durch die Nutzung geeigneter Potenziale der Erneuerbaren Energien soll bis ins Jahr 2040 der Energieverbrauch vollständig aus regenerativen Quellen gedeckt werden.

Durchführung

Das vorliegende Konzept des Energienutzungsplanes beinhaltet eine umfassende Ist-Zustands-Analyse des Strom- und Wärmeverbrauchs sowie der Anteile erneuerbarer Energien. Darüber hinaus werden Energieeinspar- und Energieeffizienzpotenziale sowie die zukünftigen Möglichkeiten zum Ausbau erneuerbarer Energien dargestellt. Als Ergebnis des Konzeptes werden die erforderlichen Maßnahmen in einem Katalog zusammengefasst und deren Ziele und Umsetzungsnotwendigkeiten beschrieben. Darüber hinaus erhielt jede Gemeinde des Landkreises einen „Energie-Steckbrief“, um sich ein Bild des IST-Zustandes zu machen sowie daraus Maßnahmen ableiten zu können. Der Energienutzungsplan (ENP) stellt Daten zur Verfügung, an denen sich relevante Stellen beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien orientieren können.

Die Kommunen sehen sich mit ihren Einzelprojekten hierbei als beispielgebende Vorreiter, um die eigenen Bürger zu motivieren selbst aktiv an der Energiewende teilzunehmen.
Die Erstellung des Digitalen Energienutzungsplans wurde mit Unterstützung des Instituts für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden durchgeführt. Das Projekt wurde durch Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und in der Ausführung durch den Förderprogrammträger Bayern Innovativ GmbH mit 70% gefördert.

Tipps

  • Die Datenerhebung muss sehr gründlich erfolgen, um ein möglichst genaues Abbild der örtlichen Situation zu schaffen.
  • Die beteiligten Kommunen müssen frühzeitig eingebunden werden, um das Konzept aus dem Verständnis heraus zu unterstützen, dass auch sie von den Ergebnissen nachhaltig profitieren können.

Stolpersteine

  • Zur Datenerhebung ist ein ausreichend langer Zeitansatz nötig. Besonders über Haupturlaubszeiten hinweg kann es vorkommen, dass Datenabfragen sehr zeitverzögert beantwortet werden.
  • Darüber hinaus ist es nicht einfach, belastbares Datenmaterial zu erheben. Zum einen muss äußerst exakt gearbeitet werden, zum anderen ist es teilweise schwierig, hilfreiche Daten zu erhalten, da diese auf Grund von individuellen Datenschutzbestimmungen häufig nicht herausgegeben werden dürfen.

Beispiel gemeldet: 01/2014

zuletzt aktualisiert: 08/2022